Im vergangenen Bundesstützpunkt-Nachwuchs-Camp hatten wir Andy Stewart, ehemaliger Jugendnationaltrainer von Wales, BWF-Trainerausbilder und aktiver Badminton-Blogger unter www.badmintonandy.com zu Besuch. Im Anschluss stand er für ein kurzes Interview zu seinen Erfahrungen in Hamburg zur Verfügung. (english version below)
Andy, wie hast du die Trainingsumgebung in Hamburg kennengelernt?
Die Trainingsumgebung ist sehr professionell und vor allem die Struktur der Trainingsgruppen hat mir gut gefallen. Das Camp war sehr gut geplant mit gut überlegten und spezifischen Inhalten. Insbesondere die Bandbreite an Warm-Ups und Koordinationsübungen war gut.
Was genau hat Dir besonders gefallen?
Die individuelle Aufmerksamkeit, die die Spieler hatten, während sie zugleich in einer großen Gruppe trainiert haben. Das war sehr erfolgreich, weil das Trainer-Spieler-Verhältnis sehr hoch war. In einer Einheit waren sogar 2 Spieler mit einem Trainer auf dem Feld.
Mir hat außerdem gefallen, dass die Spieler die Möglichkeit hatten, Stärken und Schwächen zu identifizieren und in einigen Einheiten auswählen zu dürfen, welches Thema sie verbessern möchten. Ich denke, das hat Ihren Lernerfolg wirklich verbessert. Einige Spieler haben fast stündlich ihre Traininings-Tagebücher genutzt. Spieler so stark in ihren Lernprozess eingebunden zu sehen habe ich so zum ersten Mal gesehen. Es wird für die Spieler sicher eine große Freude, in einem Jahr wieder in ihre Notizen zu schauen und zu sehen, was sie beim Camp gelernt haben.
Einige der mitunter gleichzeitig trainierenden Top-Jugendspieler zu sehen muss außerdem sehr inspirierend für die Camp-Teilnehmer gewesen sein. Dieser Coaching-Vorteil sollte nicht unterschätzt werden. An vielen Stellen war es den Spielern erlaubt und sie wurden ermutigt, einigen der besten Jugendspielern Europas zuzuschauen. Die große Leidenschaft und das große Commitment dieser Spieler war offensichtlich zu beobachten. Davon, solche Vorbilder zu haben, profitieren die Spieler langfristig.
Die Trainingsräume, insbesondere die Halle, gehören zu den besten, die ich in meiner Trainerkarriere in Europa gesehen habe. Insgesamt denke ich, dass der Erfolg des Camps das Ergebnis eines großartigen zusammenarbeitenden Trainerteams in Vorbereitung und Durchführung ist. Es ist Teamwork wie hier, der benötigt wird für ein erfolgreiches Camp. Ich hoffe, dass im nächsten Jahr noch mehr aufstrebende Spieler aus Deutschland und vielleicht einige internationale am Camp teilnehmen.
Ich hoffe im nächsten Jahr wieder dabei zu sein und werde alle motivierten Jugendspieler, die ich kenne, dazu ermutigen, daran teilzunehmen.
English:
What did you think of the training environment here in Hamburg?
The training environment was very professional and I particularly liked the structure of the training groups. The camp was well planned with deliberate and specific activities. I particularly liked the range of warm up and coordination activities.
What did you specifically like?
The individual attention given to players whilst still working in a group environment. This was successful because the ratio of coaches to players was very high. At one time it was as high as one coach to two players.
I really liked that the players were given an opportunity to identify their strengths and weaknesses and they decided what to work on in some of the sessions. I think this enhanced their learning. I often witnessed players completing their notebooks almost hourly. This is the first time I have ever seen players be so involved in their own development. It will be great fun for them to look at their notes in a years’ time when they review their notes from the camp.
Having the top German junior players training alongside must have been inspirational for the camp participants. This coaching advantage should not be underestimated. At many stages they were encouraged and allowed to watch some of the best junior players in Europe train. The high levels of passion and commitment from these older players was obvious to see. Having role models like these can only benefit them in the long run.
The training facilities, especially the hall places amongst the best I have seen in my career coach in Europe. Overall, I believe that the success of the camp was as a result of the great coaching team working together in the preparation and the delivery. It is teamwork like this that makes for a successful camp. I hope that next year’s camp has even more aspiring German players and perhaps some international players too.
I’m certainly hoping for an invitation and will try and encourage all motivated junior players I know to attend.
Interview: Ben Caldwell, Übersetzung: Fabian Gruss